Geschichte der Deutschen in Syracuse und Onondaga County
Nebst Kurzen Biographien
von Beamten und Hervorragenden Buergern


Von 1850-1860
[From 1850 to 1860]

English translation at the bottom of this page


[pages 121-140:]


Zu Anfang dieses neuen Zeitabschnitts zählte Syracuse etwa 15000 Einwohner, wovon 5,000-6,000 Deutsche waren. Die Hungerjahre in Deutschland 1846-1847 und die Revolution von 1848 hatten die Deutschen in Schaaren übers Meer getrieben, auf der Jagd nach Brod, Glück und Freiheit. Obwohl der grosse Strom der Achtundvierziger, soweit der gebildete Theil in Betracht kommt, sich westlich nach Buffalo, Cleveland, Chicago, Cincinnati und St. Louis wandte, so hatte doch Syracuse auch einen Theil abbekommen. Diese brachten neue Begeisterung mit und wirkten wie frische Hefe. Unter ihrem belebenden Einfluss wurde alles das unternommen und in’s Leben gerufen, was das Syracuser Deutschthum jemals an idealen Bestrebungen aufzuweisen gehabt hat.

Um das Jahr 1850 wurde auch eine Einwanderungsgesellschaft in Syracuse gegründet, von deren jeweiliger Existenz indessen die allerwenigsten Pioniere etwas zu wissen scheinen. Dieselbe führte den wohlwollenden Namen: "German Emigrants’ Friend Society"; Office in Noxon Block Northsalinastrasse. Die Beamten waren: Hon Harvey Baldwin, Präsident; Georg Saul, Agent und Sekretär. Die Direktoren waren: H. Baldwin, E. H. Leavenworth, John Murphy und Hiram Putnam. Wieviel dieselbe für die deutschen Ankömmlinge gethan hat, ob sie überhaupt etwas gethan hat und wie lange sie bestanden hat, darüber lässt sich nichts in Erfahrung bringen. Wahrscheinlich war sie nicht von grosser Nothwendigkeit, indem die Einwanderer im Stande waren, sich selbst zu helfen. Immerhin zeigt dies den guten Willen der Amerikaner und darum soll der Name der Gesellschaft der Vergessenheit entrissen werden.

Die leitende und tonangebende Persönlichkeit unter den Deutschen in jener Zeit scheint Georg Saul gewesen zu sein. Er war nacheinander und auch gleichzeitig Pastor, Buch- und Musikalienhändler, Hauptmann der Grenadiere, Sekretär der Einwanderungs-Gesellschaft, Leiter des Musikalischen Instituts, Oeffentlicher Notar, Redner, u.s.w. Nach ihm oder neben ihm steht Jakob Amos, der mehr die materielle Seite der Interessen des Deutschthums vertrat und dessen Hotel, das Eagle-Hotel, eine Art Hauptquartier gewesen zu sein scheint, obwohl es auch noch andere deutsche Gastwirthschaften gab.

Das beiläufig erwähnte "German Musical Institute" wurde entweder 1850 oder 1851 gegründet und versammelte sich Dienstag’s und Samstag’s Abends in einem Raum neben Saul’s Buchladen im Noxon-Block. Georg Saul war Dirigent; die übrigen Mitglieder bei der Gründung waren: Anton Drescher, Jakob Baumer, Joseph Helfer, Karl Traumann, Christoph Becker, Pastor Schweneger, Cornelius Hosp, Philipp Miller, Johann Winter nud [und] Kaspar Miller.

Die deutsche Musik und das deutsche Lied wurden also schon damals gepflegt, und wahrscheinlich mit mehr Enthusiasmus seitens der Glieder, und mehr Würdigung seitens des Publikums, als dies heute der Fall zu sein scheint. Dass die Amerikaner schon damals deutsche Musikkünstler schätzten, geht auch daraus hervor, dass in 1850 drei deutsche Musiker, Prof. Ernst Held (1848), Herr Johann Becker und Frau Hämmerer in der höheren Töchterschule, Cottage Seminary gennant, Unterricht ertheilten, der erstere Piano, die beiden letzteren Guitarre.

Oeffentlich Aemter bekleideten in jenem Jahre: Adam Listmann, als Kollektor der zweiten Ward; Heinrich Dallmann, als Armenpfleger der 1. Ward; und Jakob Pfohl, als Wahl-Inspektor der zweiten Ward.

In 1850 wurde auch die erste Loge des deutschen Ordens der Harugari gegründet, unter dem Namen "Syracuse Loge No. 30". Dieser Orden (gegründet 1847) hat sich namentlich die Erhaltung und Pflege der deutschen Sprache zur Aufgabe gemacht. Die hiesige Loge hielt ihre Versammlungen Montag’s Abends in dem Ackermann Block und bestand bis 1857, als die meisten Glieder sich den Odd Fellows anschlossen und die Lafayette Loge No. 489 gründeten. Erst im Jahre 1867 gab es wieder eine Harugari Loge, als Central City Loge No. 154 organisirt wurde.

Im 1851 trat eine Stockung in der Salzindustrie ein, und die Zeiten waren schlecht. Doch das that dem geselligen Leben wenig Abbruch.

Das Jahr 1852 war ein wichtiges in der Geschichte der hiesigen Deutschen. Am 31. Mai kam Ludwig Kossuth, der grosse ungarische Nationalheld und Revolutionär nach Syracuse und wurde enthusiastisch empfangen. Die englischen Zeitungen hatten angekündigt, Kossuth werde in der City Hall and die deutschen Bürger eine Rede vom Stapel lassen. Darob herrschte unter diesen grosse Aufregung. Man traf grosse Vorkehrungen, um den berühmten Patrioten würdig zu begrüssen. Die Deutschen griffen in ihren Säckel und steuerten insgesammt $320 bei zur Bestreitung der Unkosten; die Vorbereitungen lagen in den Händen eines Komitees, dessen Vorsitzer natürlich Georg Saul war. Zur festgesetzten Stunde war die Halle mit begeisterten Deutschen angefüllt. Wer aber nicht kam, war der grosse Held Kossuth. Die Versammlung wurde unruhig und ein Komitee wurde nach dem Globe Hotel gesandt, wo Kossuth abgestiegen war, um ihn nach der Halle zu geleiten. Dieser hatte am Tage vorher in Auburn eine Rede gehalten und Nachmittags eine solche in Syracuse, hatte dann einem Empfang in der Wohnung von E. W. Leavenworth, beigewohnt und war nun müde und abgespannt. Als das Komitee bei ihm erschien, sagte er ihnen, wenn die Deutschen ihn zu sehen und hören wünschten, sollten sie zu ihm in’s Hotel kommen, wo er sie empfangen "und einige Worte zu ihnen sagen wolle". Das Komitee kam zurück mit dieser Botschaft und als die Versammelten davon in Kenntniss gesetzt wurden, war die Entrüstung gross. Georg Saul gab diesen Gefühlen drastischen Ausdruck, indem er mit lauter Stimme zu dem Komitee sagte: "Geht zurük und sagt Kossuth, er solle zum T----l gehen!" Die Versammlung löste sich auf, nachdem beschlossen worden war, das gesammelte Geld Herrn Saul einzuhändigen, um damit eine deutsche Zeitung zu gründen.

Am 23. Aug. 1852 veröffenlichte Georg Saul einen Prospektus, worin die Herausgabe einer deutschen Zeitung angekündigt wurde. Die beiden politischen Hauptparteien in jener Zeit waren die Whigs (später die Republikaner) und die Demokraten. Das gesammelte Geld war zum grössten Theil von den Whigs gegeben worden und diese waren nicht wenig verwundert, als sie den Prospektus lasen, der wie folgt lautete: "Onondaga Demokrat". Dies wird der Name der deutschen Zeitung sein, welche voraussichtlich zum ersten Mal am Samstag, den 4. September, erscheinen wird. Wir haben den Namen "Demokrat" gewählt, als Hinweis, welchen Kurs wir in der Politik dieses Landes verfolgen werden. Wir werden versuchen, durch alle ehrlichen Mittel, die uns zu Gebote stehen, die Interessen der demokratischen Partei und die Wahl von Franklin Pierce und William R. King zu fördern. Dies wird zweifellos manche überraschen, welche erwarteten, dass wir in politischen Dingen unabhängig sein würden; einige Worte der Erklärung werden deshalb am Platze sein. Es war immer unser Ziel, die Deutschen dieser Stadt zu vereinigen, anstatt zu zerstreuen, und auf den ersten Blick möchte es scheinen, als ob eine unabhängige Zeitung diesen Zweck erfüllte, aber als wir die Bitterkeit und Eifersucht betrachteten, welche zwischen den Parteien bestehen, sahen wir, dass wir gezwungen sein würden, uns auf die eine oder andere Seite zu stellen. Ferner ist uns zu Ohren gekommen, dass gewisse deutsche Whigs offen erklärt haben, dass sie die unabhängige Zeitung zu einem Whigblatt machen, uns absetzen und einen jungen Whig in unsere Stelle schmuggeln wollten. Es wurde auch von den Whigs verlangt, dass wir nicht nur ein unabhängiges Blatt herausgeben, sondern uns auch enthalten sollten, für die demokratische Partei Reden zu halten. Dies war unmöglich, und so sind wir gezwungen, ein demokratisches Blatt herauszugeben. Wir versprechen jedoch den Whigs, dass wir nur homeopathische Dosen für ihren verkommenen Zustand verschreiben wollen, und nur dann, wenn das Leiden chronisch zu werden droht, werden wir gezwungen sein, stärkere Mittel zu verschreiben. Möge darum der Onondaga Demokrat gedeihen und mit Hülfe einer grossen Abonnentenliste den Samen des Guten unter den Deutschen aussäen."

Der Onondaga Demokrat wurde zuerst in einem Gebäude veröffentlicht, welches an der Ecke von Nordsalina- und Jamesstrasse stand, wo jetzt die Third National Bank steht. Es war ein ziemlich ansehnliches Blatt, etwas kleiner als die jetzige "Union", und erfreute sich guter Unterstützung durch Anzeigen. Der Subskriptionspreis war $2. per Jahr, zahlbar halbjährlich im Voraus. Im Jahre 1857 machte das Blatt eine Schwenkung und trat ein für die Grundsätze der "Free Soil Party" und befürwortete die Wahl von Fremont und Dayton. Von da an blieb das Blatt republikanisch. [1]

In demselben Jahre wurde auch der erste richtige Gesangverein hier gegründet. Dies war der alte "Saengerbund", welcher von Georg Saul als Dirigent geleitet wurde und sich in Alpeter’s Halle, an Nordsalinastrasse und Prospect Ave. nahe dem heutigen Albany Block, versammelte. Der Sängerbund zählte etwa 20 Glieder und war aus einem Quartett hervorgegangen, welches aus Max Schott, Lorenz und Johann Herkomer und Karl Schäfer bestand. Dieser Verein existierte etwa zwei Jahre. Einige Monate nach dem Sängerbund wurde auch ein Männerchor mit 15 Gliedern gegründet, welcher sich im 3. Stockwerk des Warner Gebäudes, direkt hinter der alten County Clerk’s Office, versammelte. Die Gründer waren Christian Freeoff (Frühauf) und August Becker. Der letztere war auch Dirigent. Herr Freeoff erzählte später: "Nachdem wir etwa ein Jahr existirt hatten, überzeugten wir uns, dass Becker nicht dirigiren und wir nicht singen konnten; und so hörten wir eben einfach auf."

Den Schluss dieses denkwürdigen Jahres bildete ein wichtiges Ereigniss, die schon gennante "Jerry Rescue". Zum bessern Verständniss sei hier noch bemerkt, dass zu der Zeit, ausser den beiden politischen Hauptparteien, Whigs und Demokraten, auch die Abolitionisten schon existirten, welche die Abschaffung der Sklaverei auf ihr Panier geschrieben hatten. Die Agitation über diesen Punkt hatte viel böses Blut gemacht und der Erlass des sogenannten "fugitive slave law" machte die Stimmung nicht besser. Nach diesem Gesetz hatten Sklavenbesitzer das Recht, entflohene Sklaven aus den nördlichen Staaten zurückzubringen. Um diesem Vorhaben entgegenzuwirken, enstand eine weitverzweigte geheime Verbindung, "Underground Railway" gennant, welche es sich zur Aufgabe gemacht hatte, flüchtige Sklaven zu vergergen und von einem Ort zum andern zu befördern, bis sie über die kanadische Grenze gelangt waren. Eine Station dieser Gesellschaft befand sich auch hier.

Die Befreiung Des Sklaven "Jerry" [2]

Dieselbe fand statt am 26. oder 27 Oktober 1852 [sic; 1 Oktober 1851]. Diese nimmt in den Erinnerungen der alten Pioniere eine hervorragende Stelle ein. Sie zählt, wenn nicht zu den wichtigsten, so doch zu den interessantesten Ereignissen jener Zeit und verdient deshalb dauernd aufbewahrt zu werden. Ausführlicher und anschaulicher als die englischen Geschichtswerke über die Stadt Syracuse, schilderte Herr A. Reinhard von hier dieselbe auf Grund eigener Anschauung in der "Syracuse Union" vom 28. Januar 1896. Wir lassen dieselbe im Auszug nachstehend folgen: "Im Herbst des Jahres 1852 (am 27. Oktober), es war gerade die Woche der County Fair, welche in der Gegend abgehalten wurde, wo heute die Universität steht, war auch ich mit mehreren Bekannten hinausgegangen, um die Merkwürdigkeiten von Onondaga County zu bewundern. Als wir wieder zur Stadt zurückkehrten, wurde unsere Aufmerksamkeit durch das Anschlagen der Feuerglocken erregt, obwohl wir kein Anzeichen von Feuer entdecken konnten. Wir schlossen daraus, dass sich sonst etwas von Bedeutung ereignet haben müsse. Bald bemerkten wir denn auch rothe Plakate an den Pfosten und Strassenecken angeschlagen, worauf zu lesen war: "Look out! Bloodhounds in the City!" ("Aufgepasst, Bluthunde in der Stadt!") Auf weiteres Befragen erfuhren wir dann, dass ein flüchtiger Sklave Namens Jerry aus Florida [sic; Missouri?], welcher schon drei Jahre in hiesiger Stadt bei einem Zimmermann gearbeitet hatte und als ein fleissiger Mensch bekannt war, von seinem früheren Herrn hier aufgespürt worden war. Derselbe hatte dann einen Haftsbefehl erwirkt, und einen Bundesmarschall hierher gesandt. Dieser hatte dann auch Jerry gefunden, verhaftet und ihn bis auf weiteres im County-Gefängniss in Verwahrsam gebracht, da der Polizeirichter House darauf bestanden hatte, dass der Sklave nicht ohne Voruntersuchung ausgeliefert werden sollte.

Das damalige Polizeiamt befand sich in dem Gebäude, welches noch heute den Namen "Jerry Rescue Block" führt und an der nordwestlichen Ecke von West-Water- und Clintonstrasse steht. Nach dem bestehenden Gesetze über flüchtige Sklaven musste die Auslieferung zugestanden werden und als Jerry im Gerichtssaal hörte, was ihm bevorstand, machte er einen verzweifelten Fluchtversuch, der auch vorläufig gelang. Er wurde jedoch bald wieder eingeholt und eingesperrt. Der Tag der Auslieferung nahte heran. Die Anti-Sklaverei-Partei war inzwischen auch nicht müssig gewesen und hatte während des Tages alles aufgeboten und vorbereitet, um die Auslieferung zu verhindern.

Man hatte nach Geneva telegraphirt, wo sich eine bedeutende Anzahl Farbiger aufhielt, um eine grossmöglichste Anzahl am Abend hierher zu bekommen. Der Bundesmarschall hatte indessen wohl auch eingesehen, dass er nicht leichtes Spiel mit Jerry haben würde. Er war zu Mayor Howlett gegangen, um polizeiliche Hülfe zu erbitten. Sein Ansuchen wurde ihm rundweg abgeschlagen und so wandte er sich an den Miliz-General John Green. Dieser versprach auch, ihm eine Compagnie Miliz zur Verfügung zu stellen. Inzwischen war es Abend und finster geworden.

Ich kann nicht umhin, hier einen tragi-komischen Vorfall zu erwähnen. Mein Prinzipal, Herr L.W. Comstock, war ein eingefleischter südlicher Sklavenfreund. Ich war eben im Begriff auf das Polizeiamt zu gehen, als ich mit ihm zusammentraf, und auf mein Ersuchen ging er mit.

Als wir auf die Brücke kamen, wimmelte es von "Schwarzen." Die waren jedoch nicht alle Neger, denn viele Weisse hatten sich das Gesicht geschwärzt, um sich unkenntlich zu machen. In dem Menschenschwarm gab es auch viele Benebelte; Schnaps kostete damals ja nur 25 Cents per Gallone. Da rief Herr Comstock: "Was ist hier lost mit dem verd--- Neger; hängt ihn auf!" Doch kaum war die letzte Silbe aus seinem Munde, als er einen wuchtigen Knittelhieb auf seine "Angströhre" bekam, welcher ihm diese bis über das Kinn, beinahe bis auf die Brust trieb. Ich zog ihn aus dem Gedränge und lief dabei Gefahr selbst etwas abzubekommen. Mit Hülfe eines Taschenmessers befreite ich ihn dann von seinem Maulkorb, worauf er schleunigst nach Hause eilte.

Auf einmal kam eine Kutsche. In derselben befand sich der Marschall mit Jerry. Zu gleicher Zeit kamen die Washington-Riflemen, Georg Saul als Hauptmann an der Spitze, die Nord-Salinastrasse heruntermarschiert. Dieselben nahmen Aufstellung und warteten da der Dinge, die da kommen sollten. Sie brauchten auch nicht lange zu warten.

Der weise Rabbiner Ben Akiba hat gesagt: "Es ist alles schon einmal dagewesen!" Aber was jetzt geschah, war wenigstens in hiesiger Stadt noch nicht dagewesen. Auf einmal ging ein Höllenspektakel in der Polizeistube los. Die Lichter wurden ausgeschlagen und aus einem Fenster des zweiten Stockwerks kam ein Knäuel heraus und auf den Treibweg des Kanals geflogen, und zwar bestehend aus Fensterrahmen, Glasscherben und einem menschlichen Körper. Der Körper war der des Bundes-Marschalls, welcher auch noch weiter im Kanal abgewaschen wurde.

Unterdessen hatte man den Neger die Treppe hinuntergetragen und brachte ihn dann schnell an die Stelle, wo jetzt Greenway’s Brauerei steht. Hier wartete eine Kutsche mit 4 Pferden auf ihn und fort ging es im Gallopp nach Oswego. Dort wartete bereits ein Dampfer, um Jerry nach Canada zu bringen, was denn auch glücklich geschah."

Ueber dieses Ereigniss berichtet auch Herr Johann Winter, welcher zu der Washington Riflemen Compagnie gehörte, welche damals auch die "schwarzen Jäger" genannt wurden. Er erzählt:

"Wir hatten als Jäger gezogene Büchsen, mit aufgepflanztem Hirschfänger. Die ganze Compagnie folgte dem Aufrufe und versammelte sich in dem Arsenal in Fesenmeier’s Halle, wo jetzt der Ohneth Block steht. Nicht ein Mann fehlte. Wir erhielten scharfe Patronen und luden unsere Büchsen in der Halle und marschirten dann ohne Musik zur Stadt und nahmen Aufstellung vor dem Gebäude, wo jetzt die Onondaga Sparbank steht. Inzwischen wurde eine Kanone aufgestellt an der Ecke des Stadthalle Parks. Es sei hier bemerkt, dass Herr G. Saul Demokrat und Abolitionist war, und nicht dazu gestimmt, dem Sheriff hülfreiche Hand zu leisten. Wäre es die Absicht gewesen, den Sklavenhaltern zu helfen, so wären wir direkt nach dem Gebäude marschirt, wo sich Jerry befand und hätten die Kanone in Clintonstrasse aufgestellt. Wir standen ungefähr 15 Minuten auf Hanover Square, einer gedrängten Menschenmasse gegenüber, marschirten dann nach dem Stadthalle Park zu unserer Kanone, wo wir 10 blinde Schüsse abfeuerten. Wir hatten Patronen aber keine Kugeln. Während des Kanonendonners wurde Jerry befreit. Der Plan war gut gelegt und das Manöver gut ausgeführt. Das Feuern der Kanone hatte zur Folge, dass sich die Volksmenge nach allen Richtungen hin verzog. Als Sergeant der Compagnie bediente ich die Kanone." [3], [4]

Das gesellige Leben jener Zeit können wir nicht anschaulicher schildern, als derselbe Herr A. Reinhardt von hier in einer Zuschrift an die "Syracuse Union" in der Weihnachtsnummer 1896 dies gethan hat.

Eine Weihnachts-Episode Aus Dem Jahre 1852

Da, wo jetzt die West Shore-Eisenbahn die Nordsalinastrasse über schreitet, stand im Jahre 1852 ein zweistöckiges Bretterhaus. In diesem Hause wohnte die Jakob Amos’sche Familie. Dieselbe bestand aus Herrn Amos, dessen Gattin, zwei Kindern—einem Knaben und einem Mädchen, Karl und Mathilda—und einer Schwester der Frau Amos, Rebekka Kippling. Herr Amos betrieb im genannten Lokal ein deutsches Kosthaus, und im Keller, oder wie man hier zu sagen pflegt, im Basement, eine gutgehende Wirthschaft. Auch war derselbe Besitzer einer Mühle in Jamesville. Die Kinder standen ungefähr im Alter von 2 und 4 Jahren.

Nun, am Abend des 23 Dezember 1852 sassen um den grossen Holzofen in der Wirthschaft eine Anzahl junger Leute, meistentheils Kostgänger des Hauses. Ich erinnere mich noch einer gewissen Anzahl und will auch deren Namen hier erwähnen. Da waren: Karl Wittneben, Wilhelm Redemann, August Sippel, Karl Reupke, Johann Kippling, Georg Nicolai, Thomas Ruff, Jakob Hurst und A. Reinhard. Wir waren alle so ziemlich gute Freunde und verbrachten die langen Winterabende meistentheils in geselliger Gemeinschaft; so auch an diesem Abend. Unter anderm wurde auch die Frage aufgeworfen: "Was fangen wir morgen zum heiligen Abend an?" Nach einigem Hin- und Herbesinnen machte einer der Anwesenden den Vorschlag, für die Kinder des Herrn Amos einen Weihnachtsbaum herzustellen. Unter allgemeinem Beifall wurde der Vorschlag angenommen.

Beinahe hätte ich vergessen, eine Hauptperson zu erwähnen, und dies war niemand anders als ein Indianer, genannt "Squirrel Joe". Derselbe hatte bei uns sein Absteigequartier, wenn er von der Reservation in die Stadt kam. Er handelte mit Eichhörnchen, Pfeilen und Bogen und war mit uns allen befreundet, da wir es immer so einzurichten wussten, das "Joe" während seiner Besuche keinen Durst zu leiden hatte, und manches Gläs’chen Feuerwasser fand seinen Weg in das Holzhaus, von wo "Joe" es leer zurückschickte. Der erste Schritt, welcher nun gethan werden musste, war die Herbeischaffung des Baumes. Wir versahen uns mit Laterne, Axt, Säge, u.s.w. und machten uns auf den Weg. Natürlich war "Indian Joe" der Anführer.

Der heutige Jamesstrassen-Berg war damals noch eine Wildniss, wo die Füchse und Hasen einander "Gute Nacht" sagten, und von dort sollte der Baum geholt werden. Die heutige Jamesstrasse führte damals den Namen Footstrasse. Als wir nun in die Gegend kamen, wo heute Lodistrasse die Jamesstrasse kreuzt, erhob sich plötzlich ein so furchtbarer Schneesturm, dass es unmöglich war, weiter vorwärts zu kommen, und wir sahen uns gezwungen umzukehren. "Indian Joe" trug die Axt und bildete den Nachtrab. Er war natürlich unterrichtet, um was es sich handelte. Als wir nun auf dem Heimweg an die Stelle kamen, wo Pearlstrasse von Jamesstrasse abbiegt, wurden wir durch einen Zuruf Joe’s zum Stillstehen gebracht, und siehe, derselbe trug einen wunderschönen Tannenbaum auf dem Rücken. Wo hatte ihn der Kerl hergeholt? Wir fragten ihn nicht, aber am nächsten Morgen sahen wir, dass vor einem der damals sehr wenigen schönen Hauser an Jamesstrasse nur noch auf der einen Seite des Portals ein einzelner Tannenbaum Schildwache hielt, welcher zu unserm Weihnachtsbaum ganz genau passte. Zu Hause angekommen, weihten wir die Schwester der Frau Amos, die nachmalige Frau Morell, in unser Geheimniss ein. Wachskerzen waren noch keine zu haben, dafür mussten Stearin-Kerzen herhalten. Zu feinem Konfekt war auch keine Aussicht vorhanden, denn so weit war die Kultur in der Salzstadt noch nicht vorangeschritten, dafür musste der "Stickcandy" herhalten. Dann wurde der Baum mit Nüssen, Aepfeln und buntem Papier beladen und bald konnten wir uns überzeugen, einen ganz anständigen, den Zeiten angemessenen Christbaum zu Stande gebracht zu haben.

Der heilige Abend kam herbei. Der Baum war in einem der oberen Zimmer eingeschlossen, sodass niemand, selbst die Eltern, keine Ahnung hatte, was vorging. Gegen neun Uhr wurde der Baum angezündet und der kleine Karl und Schwester Mathildchen aus ihren Bettchen geholt. Der Jubel war gross, sowohl auf Seiten der Kinder wie auch der Eltern.

Herr Amos lud nun die ganze Gesellschaft zu einer Bowle Punch ein. Gegen I Uhr gesellte sich noch Herr Georg Saul zu uns, welcher durch sein joviales witziges Wesen der Geschichte die Krone aufsetzte. Auch "Indian Joe" wurde nicht vergessen. Derselbe hatte in der Küche seinen Wigwam aufgeschlagen und feierte dort bei Braten und voller Flasche sein Weihnachtsfest. Dies war der erste deutsche Weihnachtsbaum in Syracuse! Was ist nun aus der fröhlichen Weihnachtsgesellschaft geworden? Todt! Alle todt! bis auf 3 Personen. Von den Gästen weilen bloss noch zwei in diesem Jammerthale—Herr Jacob Hurst und der Schreiber (A. Reinhardt). Auch die Rothhaut "Joe" ist längst zu dem "Grossen Geist Manitou" nach den ewigen Jagdgründen abgereist. Möge es ihm dort recht wohl gehen und er reiche Beute erhaschen. Er war eine gute ehrliche Haut! --

Das damalige Deutschthum (der 50er Jahre) war von einem anderen Schlage wie das heutige. Die wenigen hundert Deutsche waren sogar im Stande, zwei deutsche Theater aufrecht zu erhalten. Wo ist jetzt (1896) nur noch eins zu finden? Da war kein politischer oder Religionshass. Da herrschte eine deutsche Einfachheit und Gemüthlichkeit; es war "ein einig Band von Brüdern!" Die jüngere Generation kann aus obiger Geschichte ersehen, dass die jungen Leute in früheren Jahren sich auch zu amüsiren wussten.

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Das Jahre 1853 brachte eine Panik und Geschäftsstockung mit sich, unter welcher alle Klassen schwer litten. Doch hinderte dies nicht die Organisation einer neuen Musik-Kapelle, nämlich Miller’s Brass Band, unter der Leitung von Caspar Miller. Die übrigen Glieder waren: Philipp Miller, Max Schott, Franz Baumer, Joseph Wattle, Matthias Rauch, J. Pope und Philipp Maurer, welch letzterer in späteren Jahren ein eigenes Musikcorps bildete, das grosses Ansehen erlangte.

In 1854, am 15. Mai, wurde endlich auch der Sociale Turn-Verein gegründet, der Stolz und Hort des geselligen Lebens von Syracuse. Unter den 48ern befand sich u. a. auch ein lustiger Barbiergeselle Namens Julius Westhoff, der überall zu finden war, wo es gemüthlich zuging, und von ihm soll die erste Anregung ausgegangen sein, einen Turn-Verein zu gründen. Es bestanden schon alle möglichen Vereine, nur einen Turn-Verein gab es noch nicht. Am genannten Tage kamen eine Anzahl Deutsche in einer Wirthschaft zusammen, die von einem aus Mexico kommenden Deutschen im alten Bastable Gebäude geführt wurde, und dort fand die Gründung des Turn-Vereins statt. Westhoff war eine rastlose und dabei sorglose Natur, welche nicht allzu schwer unter den Lasten dieses Jammerthales seufzte—ein rollender Stein, der kein Moos ansetzt. Infolge seiner Wanderlust hiess er der "Wanderer," welcher Beiname von manchen in späteren Jahren als sein wirklicher Name angesehen wurde.

Es liegt nicht in der Absicht, an dieser Stelle eine ausführliche Geschichte des Turn-Vereins, sondern in flüchtigen Zügen eine Schilderung zu entwerfen, wie derselbe in’s Leben gerufen und im Laufe seiner Existenz mit dem deutschen Leben in Syracuse durch macherlei Fäden wunderlich verwoben wurde.

Die Namen der 16 Gründer sind die folgenden: Julius Westhoff (der "Wanderer"), Xavier Rauscher, P. Lichtenberg, M. Lichtenberg, Peter Baumgrass, Gabriel Traub, J. Höfler, Val. Metzger, Karl Metzger, G. Becker, Conrad Becker, Christoph Becker, R. Fix, J. Miller, J. Krug und I. Elsässer. Jakob Amos war auch dabei und wollte ebenfalls Mitglied werden, doch wurde er als zu alt erachtet und nicht aufgenommen, was ihm durchaus nicht behagen wollte. Doch trug er keinen Groll nach und machte sogar das Anerbieten, die Geschäftssitzungen des Turnvereins in seinem Hotel abzuhalten. Sie wählten das Motto: "Bahn frei!" Zweck des Vereins sollte sein: "der deutschen Turnkunst in Syracuse eine bleibende Stätte zu erhalten, deutsche Sprache zu üben und deutscher Geselligkeit einen Sammelpunkt zu verschaffen". Peter Baumgrass war der erste Präsident. Die Turnstunden wurden in einem vom Turner Christoph Becker überlassenen Hause an Plumstrasse (damals Beckerstrasse), nahe West-Genesee-Strasse und Onondaga Creek, abgehalten. Im nächsten Frühjahr (1855) wurde das Hauptquartier in das Ackermann-Gebäude verlegt, direkt über den Geschäftsräumen der jetzigen "Syracuse Union". Die Turnübungen fanden in einem Hintergebäude statt und hier war es, wo am 16. April die erste deutsche Theatervorstellung in Syracuse gegeben wurde. Der Titel des ersten Stücks war vielverheissend: "Das unterirdische Gericht". Die Direcktion lag in den Händen von Heinrich C. Allewelt. Im Sommer dieses Jahres (1855) weihte der Verein seine erste Fahne ein, und zwar auf dem damals noch freien Platze an der Butternutstrasse und Prospect Ave., wo jetzt die Zionskirche steht. Die Theatervorstellungen fanden regelmässig jede Woche einmal statt; nach Schluss derselben gab es noch Tanzvergnügen. Die mitwirkenden Schauspieler waren meist Lokalkräfte, wie Karl Eckermann, Max Schott, Heinrich C. Allewelt und Anton Aman, welche nach dem übereinstimmenden Zeugniss der noch lebenden Pioniere ganz Vorzügliches geleistet haben sollen. Für schwierige Hauptrollen wurden auch professionelle Schauspieler von auswärts engagirt. Im Winter 1856-57 hielt der Verein seinen ersten Maskenball ab, den ersten in dieser Stadt. Im März 1857 schloss der Verein einen Miethsvertrag auf 5 Jahre mit Dr. Christoph Maass ab und die Turn- und Theaterhalle wurde nach Maass’ Halle, im nächsten Block (nördlich) verlegt. Es entstanden jedoch Uneinigkeiten und im Dezember 1858 schloss Dr. Maass ihnen die Thür vor der Nase zu und verweigerte ihnen den Einlass. Auf Anrathen des Turners Chr. Freeoff engagirte der Verein den damals noch fast unbekannten jungen Advokaten Frank Hiscock (jetzigen Ex-Senator), welcher den Prozess auch glänzend gewann und damit den Grund zu seiner spätern Berühmtheit legte. Vor dem Prozess war der Verein in blühendem Zustande. Er zählte über 100 Glieder und übertraf alle anderen Vereine an Einfluss und Ansehen. Infolge des Prozesses fiel die Gliederzahl bis auf sechszehn. Inzwischen hatte der Verein eine Heimath im Centre House gefunden, worin Benedict Häberle eine Gastwirthschaft führte. Dasselbe stand auf demselben Grunstück, wo heute die Turn-Halle steht. Hier blieben sie etwa ein Jahr, bis Christian Freeoff dem Verein einen Bauplatz an der Pondstrasse, nahe Spring, schenkte, woselbst ein einstöckiges Holzgebäude für Turnzwecke errichtet wurde. Das Geld hierfür wurde durch Ausgabe von Actien im Betrage von je fünf Dollars aufgebracht, und der Anfang hierzu wurde 1859 gemacht. Ueber die weiteren Schicksale des Turn-Vereins wird im nächsten Abschnitt berichtet werden.

Das Theaterfieber grassirte in den 50’er Jahren ziemlich stark unter den Deutschen. So wurde auch am 25. August, 1856, das Casino eröffnet, welches bis dahin als geselliger Verein (German Reading and Debating Society) bestanden hatte. Dieses neue Theater stand unter der Direction von Heinrich C. Allewelt und befand sich im obersten Stockwerke des Amos-Hotels, bis es in 1858 geschlossen wurde. Hierauf eröffnete Dr. Maass ein eigenes Theater in der bereits erwähnten Halle, aus welcher die Turner vertrieben worden waren und zwar mit gutem Erfolg, bis es im November 1860 durch Feuer zerstört wurde.

Der weit und breit berühmte Gesangverein Liederkranz, an Liedern und an Ehren reich—wurde am 11ten Oktober, 1855, gegründet und zwar im alten "National Hotel", dessen Eigenthümer damals Benedikt Häberle war. Die Zahl der Gründer war 13 und es befanden sich darunter die Herren Karl Eckermann, Karl Steingrebe, Max Schott, Jakob Miller und Johann Ziegler; Letzterer war der erste Präsident. Jene Gründer des "Liederkranz" waren nich abergläubisch, sonst würde die Zahl 13 sie abgeschreckt haben. Der Verein besteht heute noch, ein Beweis, dass die Baumeister gut geplant und noch besser gebaut hatten. Auf manchem grossen Sängerfest hat er Lorbeeren errungen, besonders auf dem grossen Sängerfest zu Baltimore (1889) und ganz besonders in New York (1894), wo er sich ein prächtiges Piano im Werthe von $1000 ersang. Erst am 20. April, 1889 wurde der Verein inkorporirt.

In 1856 wurde die zweite Gemeinde der Evangelischen Gemeinschaft gegründet, aber erst am 8ten November, 1859 inkorporirt. Die Glieder dieser Gemeinde bildeten die Partei, welche sich der Verlegung der Salemskirche widersetzt hatten und seitdem ohne Kirche waren. Das Gebäude steht an der Ecke von Grape- und Jackson-Strasse.

In 1857 wurde noch ein anderer Gesangverein, Concordia, gegründet von etwa 8 Gliedern, welcher Jahrelang mit dem "Liederkranz" um den Vorrang in der Gunst des gesangliebenden Publikums kämpfte. Der erste Dirigent war Wilhelm P. Hensler.

In demselben Jahre (1857) wurde auch die zweite deutsche Odd Fellows-Loge gegründet, nämlich Lafayette-Loge No. 489. Die Mitglieder derselben rekrutirten sich fast gänzlich aus der eingegangenen Syracuse Harugari-Loge No. 30. Die ersten Beamten der neuen Loge waren: Hermann Ackermann, N. G.; Benedict Häberle, V. G.; Jacob Wagner, Secretär; Heinrich Tausend, Schatzmeister; Karl Hessler, Protok.-Sekretär. Diese Loge vereinigte sich 1866 mit der Lincoln Loge No. 180, einer der stärksten, welche existiren, und die einzige dieses Ordens, welche eine eigene Halle besitzt. Dieselbe befindet sich an der Ecke von Townsend und Ashstrasse und kostet insgesammt $12.000.

1858—Durch den Wechsel des politischen Glaubensbekenntnisses des "Onondaga Demokrat" (1856) war die demokratische Partei ohne ein Organ. Es bildete sich eine Compagnie unter dem Namen "The Independent Democratic Society", mit Jacob Pfohl an der Spitze, und am 1. Juli 1858 erschien die erste Nummer des "Central Demokrat". Das Blatt wurde von Wilhelm Müller redigirt, und Julius Schwarz war der Geschäftsführer. Das Hauptquartier befand sich im Star-Gebäude, wo heute die Syracuse Sparbank steht. In der editoriellen Begrüssung hiess es kurz und bündig: "Hiermit übergeben wir dem deutschen lesenden Publikum die erste Nummer des Syracuse Central Demokrat, mit der Voraussagung, dass sie von allen willkommen geheissen werden wird". Der editorielle Theil des Blattes lag in guten Händen, was jedoch vom geschäftlichen Theil nicht gesagt werden kann, denn schon am 12. November 1858 ging der Central Demokrat mit Pauken und Trompeten, Schulden und allem, in die Hände des Herrn Joseph A. Hofmann über, welcher sich mit folgenden Worten bei seinen Lesern einführte: "Unser Motto wird sein, "Einigkeit macht stark." Es wird unsere Aufgabe sein, nur solche Artikel zu veröffentlichen, welche der Religion und Persönlichkeiten fremd sind. Wir werden uns dabei leiten lassen von der Wohlfahrt unserer Republik und der Ausführung der Rechte, welche die Constitution garantirt". Unter der neuen Verwaltung gewann der Central Demokrat weiten Einfluss. In 1859 wurde das Geschäft nach dem Davis Gebäude verlegt, welches an der Ecke von Ost-Waterstrasse, östlich vom Bastable stand, und von dort im Jahre 1864 nach dem jetzigen Gebäude, No. 728 Nordsalinastrasse, dem Eigenthum bes Herrn Hofmann. In 1888 übergab derselbe das Blatt an seinen Sohn, Louis C. Hofmann, musste aber nach dessen frühzeitigem Tode wieder das Steuerruder ergreifen und ist noch heute der Redacteur. Er kann auf eine ehrenvolle editorielle Laufbahn von nahezu 40 Jahren zurückblicken und dieser Auszeichnung geschieht selbst durch die Thatsache kein Abbruch, dass die veränderten Verhältnisse, politischer und anderer Art, den Einfluss des Blattes in etwa eingeschränkt haben.

Am 21. Mai 1859 wurde dann auch der Deutsche Handwerker-Verein gegründet, welcher während seines Bestehens manche schwere Stürme zu bestehen hatte, aber trotzdem eine segensreiche Thätigkeit entfaltete.

Den Schluss dieses Zeitabschnitts bildet das erste grössere Fest, welches die Deutschen von Syracuse feierten, nämlich die hundertjährige Feier von Schiller’s Geburtstag, welche am 10. November 1859 in Pfohl’s Halle stattfand. Christian Freeoff war Fest-Präsident. Die Feier bestand in einem Festmahl mit Musik und Reden von den Herren Freeoff, Karl Eckermann und Georg Saul während des Nachmittags. Ein grosser Ball am Abend brachte das Fest zu einem würdigen Abschluss.

Wann das erste Lagerbier in Syracuse gebraut wurde, lässt sich nicht einmal annähernd genau bestimmen. Im Jahre 1850 bestand schon eine amerikanische Brauerei (Greenway’s), und es scheint, dass die ersten Anfänge der deutschen Lager-Bier-Brauereien sehr bescheiden waren. Der erste hiesige deutsche Brauer soll David Göttel gewesen sein, welcher sein Bier in einem Waschkessel braute. Nach ihm werden der Rerhe nach Jakob Pfohl, J. Easterly, Franz Xavier Zett, Michael Heitz und endlich Benedict Häberle genannt, welche ebenso klein anfingen.

Benedikt Haeberle begann seine Brauerei in grösserem Massstabe [sic] im Jahre 1855 in demselben Gebäude, welches heute als Ryan’s Brauerei bekannt ist. In 1865 errichtete er eine solche auf der gegenüberliegenden Seite an Butternut- und McBridestrasse, welche im Laufe der Zeit die gegenwärtige Ausdehnung gewonnen hat. Benedict Häberle starb in 1881 und nach seinem Tode wurde das Geschäft in eine Aktienbrauerei umgewandelt.

Franz Xavier Zett hatte in 1858 ein kleines Geschäft an der Ecke von Court- und Lodistrasse, das sich aber stetig vergrösserte. Nach seinem Tode (1881) ging die Brauerei in die Hände seines Sohnes über, unter welchem dasselbe zu grosser Bedeutung gelangte.

Die "Germania" Brauerei wurde in 1886 inkorporirt und zwar meisteins von Deutschen. [page 140]




English translation:

From 1850 to 1860


At the beginning of this new time period Syracuse numbered about 15,000 inhabitants, of which about 5,000-6,000 were German. The "hunger years" in Germany (1846-1847) and the revolution of 1848 had forced crowds of Germans across the sea in the hunt for bread, fortune, and liberty. Although most of the large influx of "’48ers" headed west to Buffalo, Cleveland, Chicago, Cincinnati and St. Louis, Syracuse also received her share. These immigrants brought with them a new enthusiasm that worked like fresh yeast. Under this animating influence everything was undertaken and brought to life that the Syracuse Germans had previously postponed in awaiting for ideal conditions.

Around 1850 an immigrants’ society was also established in Syracuse, the existence of which only a few pioneers were aware. This company bore the benevolent name: "German Emigrants’ Friend Society," with its office in the Noxon Building on North Salina Street. The officers were: Hon. [Honorable] Harvey Baldwin, President; Georg Saul, Agent and Secretary. The directors were: H. Baldwin, E. H. Leavenworth, John Murphy, and Hirum Putnam. How much the Society was able to do for the German newcomers, and how long it lasted, cannot be determined. It was probably not very vital, as the emigrants were in large part able to help themselves. Nevertheless, its very existence shows the good will of the Americans and therefore its name should be snatched from oblivion.

The foremost and predominant personality among the Germans during that time period seems to have been Georg Saul. He was successively and also simultaneously pastor, book and music dealer, captain of the infantry, secretary of the immigrants’ society, director of the musical institute, notary public, lecturer, and so on. Second or equal to him was Jakob Amos, who represented more the material side of the Germans’ interests and whose hotel, the Eagle Hotel, seems to have been a type of headquarters, though there were also other German hotels.

The incidentally mentioned "German Musical Institute" was established in either 1850 or 1851 and met Tuesday and Saturday evenings in a room next to Saul’s bookshop in the Noxon Building. Georg Saul was conductor; the remaining founding members were: Anton Drescher, Jakob Baumer, Joseph Helfer, Karl Traumann, Christoph Becker, Pastor Schweneger, Cornelius Hosp, Philipp Miller, Johann Winter, and Kaspar Miller.

German music and song were thus supported already by that time, probably with more enthusiasm on the part of the members, and more appreciation on the part of the public, than would seem to be the case today. The fact that the Americans at that time already appreciated German musical artists is shown by the emergence in 1850 of three German musicians: Professor Ernst Held (1848), Mr. Johann Becker, and Mrs. Hämmerer, who taught at the women’s school (later called Cottage Seminary); the former taught piano, the latter both taught guitar.

Public offices filled that year: Adam Listmann, collector [?] of the Second Ward; Heinrich Dallmann, caretaker of arms [?] for the First Ward; and Jakob Pfohl, Supervisor of Elections for the Second Ward.

Also in 1850 the first lodge of the German Order of the Harugari was established under the name "Syracuse Loge No. 30." This order (founded in 1847) dedicated itself in particular to the preservation and support of the German language. The local lodge held its meetings on Monday evenings in the Ackermann Building and lasted until 1857 when most of its members joined the Odd Fellows and the Lafayette Lodge No. 489 was established. It wasn’t until 1867 that another Harugari lodge (Central City Loge No. 154) was organized.

In 1851 a stagnation occurred in the salt industry and times were bad. But this had little impact on social life.

The year 1852 was an important one in the history of the local Germans. On the 31st of May Ludwig Kossuth, the big Hungarian national hero and revolutionary came to Syracuse and was enthusiastically received. The English newspapers had announced that Kossuth would appear at City Hall and that the German citizens would contribute one among the pile of speeches. Huge excitement reigned. They took great pains to welcome the famous patriot with appropriate ceremony. The Germans dove into their purses and produced $320 for defraying expenses; preparations were put into the hands of a committee, the chairman of which was, naturally, Georg Saul. At the scheduled hour the hall was filled with inspired Germans. Who did not come, however: the big hero Kossuth. The crowd grew restless and a committee was sent to the Globe Hotel where Kossuth was staying, to escort him to the hall. The previous day he had delivered a speech in Auburn, followed by one in Syracuse in the afternoon, and had then attended a reception at the home of E. W. Leavenworth and was now tired and worn out. When the committee met with him, he told them that if the Germans wanted to see and hear him, they should come to his hotel where he would "have a word" with them. The committee returned with this message and when the crowd was enlightened, indignation swelled. Georg Saul gave dramatic expression to these feelings by saying in a loud voice to the committee: "If that’s what Kossuth says, he can go to the devil!" The crowd dispersed, after it had been decided to place the $320 collection into the hands of Mr. Saul in order to start a German newspaper.

On the 23rd of August 1852 Georg Saul produced a prospectus wherein the publication of a German newspaper was officially announced. The two main political parties at that time were the Whigs (later known as the Republicans) and the Democrats. The collected sum had been donated mostly by Whigs, who were not a little surprised to read in the prospectus the following: "Onondaga Demokrat. This will be the name of the German newspaper that will appear presumably for the first time on Saturday, 4 September. We chose the name ‘Democrat’ in reference to the course we will pursue in the politics of this country. We will try, by all honest means, to succeed in our duty to promote the interests of the Democratic Party and the election of Franklin Pierce and William R. King. This will certainly surprise some who expected us to be politically independent; some words of explanation are therefore in order. It was always our goal to unite the Germans of this city, not to divide them, and though at first glance it would seem that an independent newspaper would serve this purpose, we have observed from the bitterness and jealousy existing between the parties that we would have been forced to fall on one side or the other. Furthermore, it has come to our ears that certain German Whigs have been openly saying they intend to turn an independent newspaper into a Whig organ by dropping us and smuggling a young Whig into our place. The Whigs also demanded that we not just publish an independent paper, but that we refrain from publishing any Democratic speeches. This was impossible, and so we are forced to publish a Democratic newspaper. We promise the Whigs, however, to administer only homeopathic doses for their common ailment and if their suffering threatens to become chronic only then will we be forced to prescribe stronger means. Therefore the Onondaga Demokrat may prosper and, with the help of a large subscriber list, sow the seeds of the good among the Germans."

The Onondaga Demokrat was first published in a building on the corner of North Salina and James Streets, where the Third National Bank now stands. It was a rather substantial sheet, somewhat smaller than the current "Union," and enjoyed good advertising support. The subscription price was $2 per year, payable semi-annually in advance. In 1857 the sheet made a turn and took up for the principles of the "Free Soil Party" and advocated the election of Fremont and Dayton. From then on the newspaper remained Republican. [1]

Also in that same year the first proper singing society [Gesangverein] was established here. This was the old "Saengerbund" [literally, "singer alliance"] which was led by Georg Saul as director and met in Alpeter’s Hall at North Salina Street and Prospect Ave. near today’s Albany Building. The Sängerbund numbered about 20 members and had grown out of a quartet consisting of Max Schott, Lorenz and Johann Herkomer and Karl Schäfer. This group lasted for about two years. Some months following the Sängerbund a mens’ chorus with 15 members was also established, which assembled on the third floor of the Warner Building, directly behind the old County Clerk’s office. The founders were Christian Freeoff (Frühauf) and August Becker. The latter was also the conductor. Mr. Freeoff later said: "After a year we had convinced ourselves that Becker was no conductor and that we couldn’t sing; and so hearing that, we just simply quit."

This memorable year concluded with an important event, the well-named "Jerry Rescue." To best understand this episode one should recall that besides the two major political parties, the Whigs and the Democrats, there was also a third, the Abolitionist Party, the goal of its platform being the abolition of slavery. Agitation over this point had already made much bad blood and the passage of the so-called "Fugitive Slave Law" [1850] did not make things better. By this law owners of slaves had the right to retrieve escaped slaves from northern states. To counter this law, the secret society known as the "Underground Railway" sprang up, undertaking the task of conveying escaped slaves from one place to the next until they had arrived over the Canadian border. A station on this [Underground Railroad] was also located here.

The Freeing of the Slave "Jerry" [2]

This event, which happened on the 26th or 27th of October 1852 [sic; 1 October 1851], remains an outstanding one in the memories of the old pioneers. It counts as the most interesting if not the most important event of the times and therefore should always be remembered. In the "Syracuse Union" of 28 January 1896 Mr. A. Reinhard of this area offered in his own words a more detailed and descriptive version of events than what appear in English histories of the city. His entire statement follows: "In the autumn of 1852 (27 October) it was the week of the County Fair, which at that time was held where the university is today; with several of my acquaintances I went to admire the wonders of Onondaga County. When we returned to the city our attention was aroused by the sound of the fire bells, though we could discover no signs of a fire. We concluded that something else of importance must have happened. We then soon noticed red posters fastened on signposts and at the street corners that read: ‘Look Out! Bloodhounds in the City!’ On further inquiry we learned that an escaped slave from Florida [sic; Missouri?] by the name of Jerry, who had already worked three years in the city as a carpenter and who was known as a hardworking person, was being sought by his former master. The latter had obtained a custody warrant and a federal marshal had been sent here. The marshal had found Jerry, arrested him, and put him in the county prison for safekeeping since Police Magistrate House had insisted that the slave could not be delivered without preliminary investigation.

"The police station at that time was in the building which today still bears the name "Jerry Rescue Block" and stands at the northwest corner West Water and Clinton Streets. In accordance with the Fugitive Slave Law escaped slaves had to be returned, and as Jerry, in the courtroom, heard what was forthcoming, he made a desperate escape attempt which succeeded at first. But he was overtaken and soon locked up once more. The day of his extradition approached. But the Anti-Slavery Party in the meantime had not been idle and had done everything it could during that day to prevent the extradition.

"Someone telegraphed Geneva [New York] where a significant number of colored people were, in order to bring the largest possible number of them here in the evening. The federal marshal had meanwhile probably seen that he would not have an easy time of it with Jerry. He had gone to Mayor Howlett to request the assistance of the police. His solicitation was flatly refused and so he went to the general of the militia, John Green, who promised to place a militia company at his disposal. Meanwhile, evening came and it grew dark.

"I cannot fail to mention here a tragicomic incident. My principal [boss? partner?], Mr. L. W. Comstock, was a confirmed Southern Slave-Friend. I had resolved to go to the police station when I met up with him and at my invitation he came along.

"When we arrived at the bridge it was swarming with ‘blacks.’ They were not all Negros, however, since many whites had blackened their faces so as not to be recognized. In the crowd were also many Benebelte [drunks? rowdies?]; hard liquor at that time cost only 25 cents per gallon. At that point Mr. Comstock cried, ‘What’s going on with these goddam niggers? Hang ’em all!’ But hardly had the last syllable left his mouth when he got a massive Knittelhieb auf seine ‘Angströhre’ [basket or bag slammed over his head?] covering past his chin and almost down to his chest. At some danger to myself I pulled him from the crowd. With help from my pocketknife I freed him from his muzzle whereupon he immediately hurried home.

"All at once a coach arrived. In it was the marshal, with Jerry. At that same moment the Washington Riflemen appeared, with Georg Saul as captain on point, marching down North Salina Street. The latter group assembled and waited there to see what would develop. They did not have long to wait.

"The wise Rabbi Ben Akiba, once said: "Everything that happens has already happened before!" But what happened next had, at least in this city, never happened before. Suddenly a hellish spectacle exploded from inside the police station. The lights were doused and out of a window on the second floor blasted a missile hurled toward the canal, consisting of a window frame, shards of glass, and a human body. The body was that of the federal marshal, who was obliged to have a wash in the canal.

"Meanwhile someone had led the Negro down the stairs and quickly taken him to the place where Greenway’s Brewery is now. Here a coach with four horses awaited and away they galloped to Oswego. A steamer was already waiting there to take Jerry to Canada—which, fortunately, is what happened."

Also reporting on this incident was Mr. Johann Winter, of the Washington Riflemen, the company at that time being called the "black hunters." As he tells it:

"We were all experienced game and deer hunters. The whole company heeded the call and met in the arsenal in Fesenmeier’s Hall, where today the Ohneth Building stands. Not a man was missing. We received cartridges and loaded our guns in the hall and then marched without music to the city and assembled in front of the building where the Onondaga Savings Bank is now. In the meantime a cannon was set up on the corner of the City Hall park. It should be noted here that Mr. G. Saul was a Democrat and an Abolitionist and was not inclined to lend the sheriff a helping hand. If it had been our intention to help the slaveholders then we would have marched directly to the building where Jerry was, and set up our cannon in Clinton Street. We faced for approximately 15 minutes a crowd of people on Hanover Square and thereafter marched to the City Hall park to our cannon, where we fired ten blind shots. We had cartridges but no balls. During the cannon’s roar Jerry was freed. The plan was well laid and the maneuver well executed. Firing the cannon resulted in the crowd scattering in all directions. As sergeant of the company, I manned the cannon." [3], [4]

We cannot better describe the informal social life of that period than does the same Mr. A. Reinhardt here in his letter to the "Syracuse Union" (Christmas 1896 issue).

A Christmas Episode in the Year 1852

"There, where today the West Shore Railroad crosses North Salina Street, in the year 1852 a two-story boarding house stood. In this house lived the Jakob Amos family. This consisted of Mr. Amos, his wife, two children—a boy and a girl, Karl and Mathilda—and a sister of Mrs. Amos, Rebekka Kippling. Mr. Amos operated at that locale a German food store [or restaurant?] and in the cellar (or as one says around here, "basement") a successful business. He also owned a mill in Jamesville. The children were about two and four years old.

"Now in the evening of December 23, 1852, a number of young people, most of them boarders, were sitting around the large wood stove in the cellar. I remember them well and want to mention their names here: Karl Wittneben, Wilhelm Redemann, August Sippel, Karl Reupke, Johann Kippling, Georg Nicholai, Thomas Ruff, Jakob Hurst and A. Reinhard. We were all good friends and usually spent the long winter evenings together in sociable company, as we did that evening. At one point the question came up: ‘How will we celebrate the holy evening tomorrow?’ After some hemming and hawing the suggestion was made to put up a Christmas tree for the Amos children. By general agreement this proposal was approved.

"I almost forgot to mention a primary person, none other than an Indian named ‘Squirrel Joe.’ He used to take his lodging with us if he left the reservation and came into the city. He traded in squirrels, bows, and arrows, and was a friend of all of us, things being arranged so that Joe never suffered from thirst during his visits, as many a glass of ‘firewater’ made its way into his teepee and returned empty. The first step was the procuring of the tree. We equipped ourselves with lantern, ax, saws, etc. and got underway. Naturally ‘Indian Joe’ was the leader.

"The current high point of James Street was then still nothing but wilderness, where foxes and rabbits bid each other ‘Good night,’ and from there we intended to get the tree. Today’s James Street at that time was named Foot Street. When we entered the area where today Lodi Street crosses James Street, suddenly such a terrible a blizzard sprang up that it was impossible to proceed and we were forced to retreat. ‘Indian Joe’ took up the ax and trotted off into the night. He was taught by nature and by his trade. As we passed on our way home the place where Pearl Street turns off of James Street, we were brought to a standstill by Joe’s call and turned to see that there was a wonderfully beautiful fir tree upon his back. Where had the fellow gotten it? We did not ask him, but the next morning we saw that, outside the front door of one of the very few pretty houses then located on James Street, there stood a single fir tree on only one side of the entrance, an identical match to our own Christmas tree. We arrived back home where we let the sister of Mrs. Amos (later to become Mrs. Morell) in on our secret. Wax candles were not then yet to be had, so Stearin-Kerzen [tallow candles?] had to suffice. As for fine confectionery, that too was unobtainable since culture in the Salt City had not yet progressed so far, so "Stickcandy" had to do. Then we loaded the tree with nuts, apples, and colored paper and soon we were able to convince ourselves that we had produced a completely respectable Christmas tree under the circumstances of the times.

"The holy evening arrived. The tree was shut up in one of the upper rooms so that nobody, not even the parents, had any idea of what was going on. Around nine o’clock the tree was lit and little Karl and sister Mathilda were gotten from their beds. There was great jubilation, by both children and parents.

"Mr. Amos then invited the entire company to a bowl of punch. Around one o’clock Mr. Georg Saul joined us and in his jovial, witty way recited the History of the Crown [?]. Nor was ‘Indian Joe’ forgotten. He had set up his wigwam in the kitchen and there celebrated his Christmas with roast meat and a full bottle. This was the first German Christmas tree in Syracuse! And now what has become of that merry Christmas company? Dead! All dead! Except for three persons. Among the guests only two remain in this vale of tears—Mr. Jacob Hurst and the author (A. Reinhardt). The Redskin ‘Joe’ has long ago gone on to join the Great Spirit for the eternal hunt. May he have good hunting and bag much prey. He was a good honest man!" --

The German people of that time (1850’s) were a different breed than those of today. Those few hundred Germans were capable of supporting two German theaters. Where can we today (1896) find even one? There was no political or religious hatred. Then a German simplicity prevailed, and a sense of shared homerootedness; it was a "single band of brothers!" The younger generation can observe from the foregoing history that young people in earlier years knew how to amuse themselves.

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The year 1853 brought a financial panic and a business depression from which all classes suffered heavily. Yet this did not prevent the organization of a new music group, namely Miller’s Brass Band, under the leadership of Caspar Miller. The other members were: Philipp Miller, Max Schott, Franz Baumer, Joseph Wattle, Matthias Rauch, J. Pope and Philipp Maurer, the latter of whom in later years formed his own musical corps which attained a large reputation.

In 1854, on May 15, the Sociale Turn-Verein [Turner Association] was created, the pride and stronghold of the informal life of Syracuse. Thanks to the ’48ers there came, along with other things, a jolly journeyman barber named Julius Westhoff, who could be found everywhere there were convivial gatherings, and from him came the first suggestion to create a Turn-Verein. There were already all possible associations and groups but not a single Turn-Verein. A number of Germans held a meeting in the old Bastable Building on the appointed day, led by a German from Mexico, and there the Turn-Verein was founded. Westhoff was of a carefree and restless nature and did not sigh too heavily under the burdens of this vale of tears—a rolling stone that gathered no moss. Because of his wanderlust he was called "the Wanderer," by which name he was known by more people in later years than by his actual surname.

It is not our intention in this venue to put forth a detailed history of the Turners but rather to sketch a brief description of how it came into being and how its threads were interwoven into the fabric of the lives of the Germans of Syracuse.

The names of the 16 founders are the following: Julius Westhoff ("The Wanderer"), Xavier Rauscher, P. Lichtenberg, M. Lichtenberg, Peter Baumgrass, Gabriel Traub, J. Höfler, Val. Metzger, Karl Metzger, G. Becker, Conrad Becker, Christoph Becker, R. Fix, J. Miller, J. Krug and I. Elsässer. Jakob Amos was also there and wanted to be a member but he was considered too old and was not accepted, which by no means pleased him. Yet he held no grudge and even offered the Turners his hotel in which to hold their business meetings. They selected the motto: "Clear the way!" ["Bahn frei!"] Purpose of the society to be: "to provide a permanent place for the German Turn-Art in Syracuse, to practice the German language, and to provide a convivial German meeting place." Peter Baumgrass was the first president. The gymnastics exercises took place in a house donated by Turner-member Christoph Becker on Plum Street (then known as Becker Street) near West Genesee Street and Onondaga Creek. The following spring (1855) headquarters were transferred to the Ackermann Building, directly above the premises of the present "Syracuse Union." The gymnastics exercises took place in a rear building and here it was, on April 16, that the first German stage performance in Syracuse was given. The title of the first piece promised much: "The Underground Court." The direction lay in the hands of Heinrich C. Allewelt. In the summer of that year (1855) the society [flew?] its first flag [held its first outdoor festival? or parade?] at the free [open?] space at Butternut Street and Prospect Ave., where Zion’s Church now stands. The stage performances continued to take place regularly once a week, followed immediately by a dance. The participating actors were mostly local figures like Karl Eckermann, Max Schott, Heinrich C. Allewelt, and Anton Aman, who gave excellent performances according to the overwhelming[?] testimony of the surviving pioneers. For difficult lead roles professional actors were also hired. In the winter of 1856-57 the Verein held its first Masked Ball, the first in this city. In March 1857 the society signed a five-year lease with Dr. Christoph Maass and the Turn and Theater Hall was now Maass Halle, moved one block north. Disagreements arose, however, and in December 1858 Dr. Maass locked the door in front of their noses and denied them entrance. On behalf of the Turners Chr. [Christian] Freeoff engaged for the society the at-that-time almost-unknown young lawyer, Frank Hiscock (present Ex-Senator), who handily won the dispute and thereby proved the reason for his later fame. Prior to the dispute the society was blossoming. It numbered over 100 members and exceeded all other associations in influence and reputation. Because of the dispute the number of members fell to 60. In the meantime the society had found a home in the Centre House where Benedict Häberle had an inn. This was located on the same spot where today the Turn Hall stands. Here they remained about a year until Christian Freeoff gave them a building site at Pond Street near Spring, where a one-story wooden building for Turner purposes was erected. The money for this was raised by subscription[?] in the amount of $5 each beginning in 1859. The further fate of the Turn-Verein will be reported in the next section.

The theater fever became widespread among the Germans during the 1850’s. And so it was that on 25 August 1856 the Casino was opened by what had until that time been just an informal social group (the German Reading and Debating Society). This new theater was under the direction of Heinrich C. Allewelt and was located on the uppermost floor of the Amos Hotel until it was closed in 1858. Thereafter Dr. Maass opened another theater in the previously mentioned hall from which the Turner gymnasts had been banished, which enjoyed good success until it was destroyed by fire in November 1860.

The famous Liederkranz, the singing society known far and wide for its songs and honors—was established on 11 October 1855 in the old "National Hotel" whose owner at that time was Benedikt Häberle. The number of its founders was 13, among them Karl Eckermann, Karl Steingrebe, Max Schott, Jakob Miller, and Johann Ziegler; the latter was the first president. Those founders of the "Liederkranz" were not superstitious, otherwise the number 13 would have deterred them. The society still exists today, proof that the master builders had planned and constructed it well. At many of the large singing fests it has garnered laurels, especially from the grand Sängerfest of Baltimore (1889) and most especially from the one in New York (1894), where it won a grand piano valued at $1,000. The society was first incorporated on 20 April 1889.

In 1856 the second congregation of the Evangelischen Gemeinschaft was created, but was not incorporated until 8 November 1859. The members of this congregation consisted of those who had opposed the relocation of the Salem Church and who had since been without a church. Their building is located at the corner of Grape and Jackson Streets.

In 1857 another singing society, the Concordia, was established with about eight members, who fought for years with the "Liederkranz" for first place position with the song-loving public. The first conductor was Wilhelm P. Hensler.

In the same year (1857) the second German Odd Fellows lodge was also established, namely Lafayette-Loge No. 489. The members of that group were recruited almost exclusively from the Syracuse Harugari-Loge No. 30. The first officials of this new lodge were: Hermann Ackermann, N. G.; Benedict Häberle, V. G.; Jacob Wagner, Secretary; Heinrich Tausend, Treasurer; Karl Hessler, Protocol-Secretary. This lodge united in 1866 with the Lincoln Loge No. 180, one of the strongest in existence and the only one of its kind to possess its own meeting hall. It is located at the corner of Townsend and Ash Streets and valued at about $12,000.

1858—Because of the shift in political stance of the "Onondaga Demokrat," (1856), the Democratic party was left without a publication. A company was formed under the name "The Independent Democratic Society" headed by Jacob Pfohl, and on 1 July 1858 the first issue of the "Central Demokrat" appeared. The sheet was edited by Wilhelm Müller and Julius Schwarz was the manager. The headquarters was in the Star Building, where today the Syracuse Savings Bank stands. Its editorial introduction was short and to the point: "We hereby deliver to the German reading public the first issue of the Syracuse Central Demokrat, with the prediction it will be welcomed by all." The editorial side of the paper was in good hands, but the business side was not, and on 12 November 1858 the Central Demokrat, with drums and trumpets, debts and all, passed into the hands of Mr. Joseph A. Hofmann, who introduced himself with the following words to his new readers: "Our motto will be ‘Unity Makes Strength.’ It will be our function to publish only such articles that have nothing to do with religion or personalities. We will thereby be guided by the welfare of our republic and the execution of our rights guaranteed by the Constitution." Under the new administration the Central Demokrat won widespread influence. In 1859 the business was moved to the Davis Building, which stood at the corner of East Water Street, east of the Bastable [Building], and from there it moved in the year 1864 to its present building, number 728 North Salina Street, owned by Mr. Hofmann. In 1888 he transferred the newspaper to his son, Louis C. Hofmann, but following his son’s untimely death, was forced to take back control and is today still the editor. He looks back on an honorable editorial career of 40 years unbroken by the changing circumstances, political and otherwise, which have come to limit the influence of newspapers.

On 21 May 1859 the German Craftsworkers Association [Deutsche Handwerker-Verein] was created, which had to undergo some heavy storms during its existence; nevertheless a beneficial result unfolded.

The first larger festival celebrated by the Germans of Syracuse concludes this section: namely, the centennial celebration of Schiller’s birthday, which took place on 10 November 1859 in Pfohl’s Hall. Christian Freeoff was festival president. The celebration consisted of a festival meal with music and speeches by Mr. Freeoff, Karl Eckermann, and Georg Saul during the afternoon. A larger ball in the evening brought the celebration to a worthy end.

When the first lager beer was brewed in Syracuse cannot be exactly determined. In 1850 an American brewery (Greenway’s) already existed, and it seems that the first beginnings of the German beer breweries were quite modest. The first local German brewer was supposed to have been David Göttel, who brewed his beer in a laundry kettle [wash boiler]. After that came Jakob Pfohl, J. Easterly, Franz Xavier Zett, Michael Heitz, and finally Benedict Häberle, who all began just as small.

Benedikt Haeberle began his brewery on a larger scale in 1855, in the same building where today Ryan’s Brewery stands. In 1865 he expanded to the opposite side of Butternut and McBride Streets, which has grown to the present expanded facility over time. Benedict Häberle died in 1881 and following his death the brewery was converted into a public corporation [cooperative?].

Franz Xavier Zett had a small business in 1858 at the corner of Court and Lodi Streets that steadily grew. After his death (1881) the brewery was taken over by his son, with significant results.

The "Germania" Brewery was incorporated in 1886 mostly by Germans. [page 140]



Michelle's footnotes:

1. "In 1856, Fremont, the presidential candidate of the new Republican Party, openly appealed to the Germans, and issued his platform in the German as well as in the English language. Many Germans felt that they could actively support the Republican cause, whereas the Democratic had merely been the somewhat more attractive of two parties, neither of which could arouse much enthusiasm in the German immigrant." John A. Hawgood, The Tragedy of German-America: The Germans in the United States of America during the Nineteenth Century—and After, G.P. Putnam’s Sons, New York (1940); reprint ed. by Arno Press, Inc., New York (1970), p. 46.

2. The Boston, Massachusetts rescue of Shadrach Minkins was the first such event to occur after the 1850 passage of the new Fugitive Slave Law. For a similar incident which took place over a year later in Wisconsin, see "Rescue of Joshua Glover, a Runaway Slave" from Leading Events of Wisconsin History by Henry E. Legler, 1898.

3. "The forces which brought the Germans as a body into active politics in the United States around the middle fifties were many, but nativist aggression was far and away the most irritating and significant one for them. It happened that at this time the nativist and the slavery issues became inextricably intertwined in American politics for a short while, and as such they appeared to the Germans at this time of crisis, forcing many of those who had shunned the slavery issue as a domestic quarrel among the Americans, having nothing whatever to do with them, to consider its incidence upon their own well-being and future, and to align themselves accordingly. Other major issues of the hour which were seen to affect them closely, and which also tended to be linked with the nativist and slavery struggles in national and state politics, were federal land policy, and the temperance and sabbatarian movements in the separate states. All these issues served to enflame their political passions (in the case of many immigrant Germans for the first time), and to strengthen them in their resolve to make their weight felt. Opposition to the many-sided attack of the Know-Nothings brought them into American party politics with this renewed vigour, but the complicated mass of issues kept them in, as Germans, with an essentially German attitude, even after the Nativist scare had died down and the Know-Nothing party had become an early casualty of the Civil War." Hawgood, ibid, pp. 234-235.

4. The narrative of the "Jerry Rescue" as it is told here would seem to have some inaccuracies and misrecollections. For a more factual and better researched version, see Bound for Canaan: The Underground Railroad and the War for the Soul of America by Fergus M. Bordewich (HarperCollins Publishers, Inc., NY, 2005), pages 333-339.


Copyright 2002 Michelle Stone. Warning! No guarantees apply concerning the accuracy of this German-to-English translation! It is merely a rudimentary and non-professional attempt provided as a public service by M. Stone using a dictionary and automatic online translation services,
http://www.systransoft.com/Homepage.html and http://www.freetranslation.com/. Those who can offer improvements and corrections, please email me Re: Deutschen pp. 121-141. Thanks!


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